HULK -

Der Unglaubliche

 

 | Inhalt
- Vor der Produktion
- Über die Produktion

 | Monster und Retter: Eine unglaubliche Besetzung | 
 | So entstand HULK, der „ungewöhnlichste Mann aller Zeiten“: Visual Effects | 
 | Motion Capture
- Die Integration zweier Welten

 | Ein HULK geht um die Welt: Design und Drehorte des Films
- Brasilien im Sucher
- Auge in Auge: Zwei Titanen in Manhattan

 | Der unglaubliche HULK: auch im Geiste ein Grüner | 
 | Über Die Schauspieler | 
 | Über die Filmemacher | 


So entstand HULK, der „ungewöhnlichste Mann aller Zeiten“: Visual Effects

Die meisten Superheldenfilme brauchen CGIs, um zu zeigen, wie sich jemand in sein Superhelden-Ich verwandelt. Und während sie dank Computereffekte fliegen, mit Netzen schießen, Adamantium-Krallen ausfahren oder durch Wände gehen können, ist Hulk tatsächlich einer der wenigen Helden, der komplett computeranimiert ist. Trotzdem sollte er organisch wirken und die Zuschauer sollten es dem Film abkaufen, dass ein drei Meter großer grüner Hüne gegen einen Psychopathen namens Abomination kämpft und dabei ganz Manhattan zertrümmert wird. Dazu Produzent Feige: „Louis wollte, dass DER UNGLAUBLICHE HULK ein Fun-on-the-Run-Actionfilm wird. Dabei spielen Visual-Effects-Sequenzen meist nur eine unterstützende Rolle. Man fügt sie ein, wo sie erforderlich sind, sei es bei einer Autoverfolgungsjagd, einer Hetzjagd zu Fuß oder per Hubschrauber. Dieser Film kombiniert die Action und das Chaos mit der realen Welt. Louis gestaltete alles so, dass Hulk sich ganz natürlich in diese Geschehnisse einfügt.“


HULK wird erschaffen

Alles begann logischerweise mit dem grünen Hünen selbst. Um das perfekte Design für Hulk zu finden, gingen die Filmemacher Hunderte von Entwürfen und Zeichnungen durch. „Die Vorproduktionphase war unendlich“, wie Produzent Arad zugibt. „Bei uns stapelten sich die Entwürfe. Jeder hatte sein eigenes Bild von Hulk im Kopf. Aber es war wichtig, das alles hinter uns zu lassen, um unseren Hulk zu finden.“

Regisseur Leterrier wusste, was er von dem finalen Design erwartete: „Es sollte etwas Übermenschliches sein“, sagt er. „Ich wollte Gewebe, Haut und Adern. Der Feinschliff an Hulks Aussehen war sehr wichtig. Es sollte nicht einfach eine ‚aufgepumpte Version von Edward Norton’ dabei herauskommen. Hulk sollte anders aussehen, eng angelehnt an seine Ikonografie.“

Darum wandten sich Louis Leterrier und die Produzenten an Visual-Effects-Supervisor Kurt Williams, einen Marvel-Veteranen, der schon an Blockbustern wie Fantastic Four (2005) und X-Men: The Last Stand (X-Men – Der letzte Widerstand, 2006) gearbeitet hatte. Zusammen mit der Oscar©-prämierten Trickschmiede Rhythm & Hues ging Williams – Hulk-Fan seit seiner Kindheit – an die Arbeit: Das Team war für über 900 Visual-Effects-Szenen verantwortlich, von denen allein 450 die vollständig computergenerierte Hauptfigur betrafen.

Dabei war ihnen genauso wichtig, Hulks Wurzeln zu bewahren, wie mit allen technischen Möglichkeiten ein zeitgemäßes Update seines Looks zu schaffen. Um dem Original möglichst nahe zu kommen, nahmen sich Williams und sein Team erstmal die Comics vor. „Konzeptionell machte es natürlich Sinn, zu dem Ursprungsmaterial zurückzugehen“, sagt Williams, „zu dem klassischen Hulk mit allem, was ihn ausmacht. Wir fanden Artworks, die zu unseren Vorstellungen passten – mit längerem Haar und den Posen einer klassischen Skulptur. Die nahmen wir als Grundlage und entwickelten sie weiter. Dann versuchten wir, alles in die echte Welt zu übertragen, was bei Comics wirklich schwierig ist.“

Williams erwartete eine monströse Aufgabe. Er wollte eine Figur schaffen, die mehr wie ein „Linebacker beim Football denn wie ein Bodybuilder“ wirken sollte, und bärenstark, Furcht einflößend und gleichzeitig gefühlvoll sein musste. Hulk-Fans haben große Erwartungen, und das Visual-Effects-Team eines Films muss sich gewaltig anstrengen, um heutige, CGI-erfahrene Zuschauer zu überzeugen.

Visual-Effects-Supervisor Williams erklärt, am wichtigsten sei es gewesen, dass man Hulks Emotionen wahrnehmen kann: „Als Mensch scannt man ununterbrochen Gesichter ab, um Gefühle zu erkennen. Der Unterschied zwischen einem echten und einem computergenerierten Gesicht mag noch so klein sein, aber man spürt instinktiv, wenn da etwas nicht stimmt. Wenn beispielsweise die Gesichtsmuskeln nicht korrekt reagieren oder sich die Augen merkwürdig bewegen.“

Hulk sollte nicht nur Wut und Ärger glaubhaft vermitteln, er musste damit auch neben den echten Schauspielern bestehen können. Um das zu erreichen und die Empathie des Publikums zu wecken, griff das Visual-Effects-Team auf Hilfsprogramme zurück, die darstellen sollten, was Hulk denkt und fühlt. Williams erklärt: „Wir verwendeten beispielsweise Programme, mit dem sich die Muskel- und Gefäßstrukturen vergrößern und verkleinern ließen oder der Sättigungsgrad seiner Farbgebung, um zu zeigen, wie wütend er war. So, wie jemand rot im Gesicht wird, dem etwas peinlich ist. Kleine, aber immens wichtige Details, die Hulk ausmachen.“

Zufälligerweise kam Stan Lee vor über 45 Jahren zu einem ähnlichen Ergebnis. Dazu Lee: „Zuerst ließ ich Hulk grau aussehen, weil es meines Wissens bislang keinen grauen Superhelden oder Bösewicht gab. Doch bei der ersten Ausgabe verursachte das Grau Probleme beim Druck. Die Techniker meinten, die meisten anderen Farben wären einfacher zu drucken, und ich müsste eine andere Farbe wählen. Einen grünen Superhelden kannte ich auch nicht. Dann also grün!“

Schließlich kümmerten sich die Designer und Animatoren um die Größe. Dazu Williams: „Die Entscheidung, wie groß Hulk sein sollte, war sehr wichtig. Wir wollten, dass er eine feststehende Größe besitzt, er sollte weder wachsen noch schrumpfen. Wir haben uns für eine Größe von knapp drei Metern entschieden, weil er damit einerseits immer noch zu den Menschen passt und glaubwürdig wirkt, also nicht unfassbar riesig oder gar wie ein Alien. Andererseits war er immer noch groß genug, um glaubhaft Autos durch die Luft zu werfen oder mit seiner Faust gewaltige Risse in die Straße zu schlagen.“


Das „scheußliche“ Design: ABOMINATION

Produzent Gale Anne Hurd fasst den Schlusskampf von DER UNGLAUBLICHE HULK zusammen – den absoluten Höhepunkt des Films: „Die Story treibt unerbittlich auf eine Schlacht der Titanen zu. Hulk trifft auf einen Gegner, der viel größer, stärker und gefährlicher ist. Und dieser Clash findet mitten in den Straßen von New York statt – ist das was, oder ist das was?“

In den Comics war Abomination die 2,15m große, 440 kg schwere Mutation eines ehemaligen KGB-Agenten. In DER UNGLAUBLICHE HULK ist er ein Superspion, dessen Weltmachtträume ihn ungleich größer machen. Roth erklärt, was Blonsky antreibt: „Er ist ein fantastischer Soldat, der an die Grenzen des Machbaren stößt, zumindest in seinem Körper. Der nächste logische Schritt für ihn ist, sich in diese Kreatur zu verwandeln.“

Das Design des Hulk-Gegenspielers stellte die Filmemacher vor noch größere Probleme als die Hauptfigur. Arad gibt zu: „Hulk ist ein Klassiker, eine Ikone, auf die wir aufbauen konnten, Abomination nicht. Es war sehr schwierig, ihn glaubwürdig, menschlich und Furcht einflößend zu gestalten – eine falsche Entscheidung und wir wären bei Alien gelandet.“

Leterrier erklärt, warum Hulks Feind eine der wildesten und miesesten Kreaturen überhaupt sein musste: Banner glaubt, die Schöpfung seines Feindes ist allein seine Schuld. „Alles begann in Bruce Banners Gehirn: Er schuf ein Monster, er schuf die Technik“, sagt der Regisseur. Als Banner erkennt, dass die Regierung sein belastetes Blut und die von ihm entwickelte Methode benutzt, um einen Super-Soldaten zu schaffen, ist der Physiker von Schuld zerfressen. „Als ihm klar wird, was General Ross aus Emil Blonsky mit Hilfe eines Superserums und Banners Blut erschaffen hat – Abomination – bleibt Banner nichts anderes übrig, als ein Held zu werden“, so Leterrier weiter. „Er will seine Fehler wiedergutmachen.“

Wie bei Hulk griffen die Designer auch bei Abomination auf die Comicvorlagen zurück, passten das Aussehen jedoch genug an, um die Zuschauer ganz in seinen Bann zu ziehen. Während Abomination in den Comics schlangenartig aussah, sollte er im Film wie eine mutierte Version des Hulk wirken. Sie überlegten, wie es wäre, wenn die Gamma-Injektionen dazu führen würden, dass Abominations Knochen aus ihm herauswachsen? Das Außenskelett bekam einen grotesken Aufbau. Gesicht, Brust und Rücken waren viel härter als Hulks…und die Wirbelsäule ragte aus der Haut. Und um den Look zu vervollständigen, bekam das Monster riesige knochige Hände.

Im Film ist Abomination mit rund 3,5m einen halben Meter größer als Hulk, was ihm bedeutende Vorteile verschafft. „Ein Schritt von ihm ist zwischen 1,5m und 3m lang, je nachdem, ob er rennt“, sagt Williams. „Und er kann sich problemlos bis zu 50km/h schnell bewegen. Wir wollten, dass Abomination klar im Vorteil ist, gerade im letzten Drittel, weil Hulk ein Held mit Herz sein sollte. Am Ende des Films wendet er dann das Blatt, weil er Betty retten muss.“




Internet: www.concorde-film.medianetworx.de


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Textzusammenstellung: © Ermasch - Presse - Service, Schäffler
Fotos: © EPS-Schäffler, Concorde Filmverleih GmbH
Quelle: Concorde Filmverleih GmbH

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